Filme, die mich beeindruckt haben (und warum) | |||
Hier gibt's keine Inhaltsangaben - diese Zeilen sind
ausschließlich für jene gedacht, die auf Wieder-Erkennen aus
sind.
Gerne würde ich zu jedem Film einen kleinen Essay schreiben - aber die Sicht auf die Dinge ändert sich mit dem eigenen Erleben! Von Zeit zu Zeit wird es daher Erweiterungen oder auch Änderungen geben.
Obzwar ich mich als einen ausgesprochenen Filmfreund sehe, renne ich nicht dauernd ins Kino.
(Ja - leider verpaßt man auf diese Weise viele neue Filme und muß sie notwendigerweise
aus der Beurteilung ausklammern.) Aber seit in der Nähe ein neues Multiplexkino eröffnet -
und unser altes Zwei-Säle-Kino zum Schließen genötigt hat -, gehe ich eher noch seltener:
Das Programm ist gnadenlos auf die Kassenfüller zugeschnitten. In den vielen, aber kleinen Sälen
sitzt man auch in der letzten Reihe noch zu dicht an der Leinwand, aus dem Nebenraum hört man den
Soundtrack eines anderen Films, und statt überall die Lautstärke zu drosseln, setzt man lieber
auf das Durchsetzungsvermögen des
Ich will mich aber von einem Film begeistern lassen; Raum und Zeit müssen verschwinden,
Musik und Schauspieler, Handlung und Regie in eins verschmelzen. Soweit ich mich erinnern kann, fing ich erst
als Student allmählich an, mir Schauspieler und Regisseure zu merken, die Wirkung eines Filmes oder
seine Bildsprache für mich selbst zu analysieren, den Ton als eigenständige Beigabe zu erleben.
Hilfreich dafür ist es, Filme in fremder Sprache zu sehen - die Dominanz der Stimmen und Dialoge wird so
ein wenig Umso mehr Spaß macht es, jetzt im bewußteren Alter allmählich herauszufinden, von welchen Mechanismen mein 'Gefallen' gesteuert wird, daß mich an einem Film zum Beispiel nicht nur schöne Schauspielerinnen oder ein geschickt konstruierter Spannungsbogen beeindrucken mögen, sondern auch eine Regie oder Kameraführung, die aus Drehbuch und Akteuren viel mehr herausholt als man beim Betrachten des Scripts erwarten würde... Mit der folgenden Liste strebe ich keine Vollständigkeit an; auch auf eine Rangfolge oder sonstige Sortierung mag ich mich zunächst einmal nicht festlegen (aber mit Grüne Tomaten anzufangen, hat schon seine Berechtigung!). Aus aktuellem Anlaß entstand die Kritik eines Filmes, den ich nicht mag. Das Meer in mir reißt tiefgründige Fragen auf, scheitert aber sowohl filmisch als auch inhaltlich an ihrer Beantwortung. | |||
Grüne Tomaten (Fried Green Tomatoes At The Whistle Stop Cafe) | |||
Regie: Jon Avnet 1991, nach dem Roman von Fannie Flagg | |||
Darsteller: Kathy Bates, Jessica Tandy, Mary-Louise Parker, Mary Stuart Masterson | |||
Ein grandioser Film über die Frauen-Emanzipation - und doch
viel mehr! Selten sind Lachen und Weinen, Spannung und Nachdenklichkeit so
organisch miteinander verwoben; selten sind die großen Fragen der
moralischen Existenz des Menschen so kompromißlos und zugleich
leichtfüßig thematisiert! Keines der bürgerlich gesichert erscheinenden
Prinzipien behält Bestand, wenn es um Menschlichkeit geht! Wer
kann da anders das Heft in der Hand haben als Frauen?
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Halbe Treppe | |||
Regie: Andreas Dresen 2002, Drehbuch: Andreas Dresen | |||
Darsteller: Steffi Kühnert, Gabriela Maria Schmeide, Thorsten Merten, Axel Prahl | |||
Der Film hat mich auf allen Ebenen beeindruckt.
Wieder einer, der sich des 'Loser'-Themas annimmt - klar doch!
Diesmal aber in seltener Vollendung: Alle Härte, die aus dem
minutiös gefilmten Alltag (mit Zähneputzen, endloser
Wohnungs-Suche und Bier-beschüttetem Kinderaufsatz) resultiert,
wird durch die Ehrlichkeit der Schauspieler und den Humor
der ganzen Crew (denn ein Drehbuch ist ja wohl so recht erst auf dem
Set entstanden!) in Leichtigkeit und Lebenslust umgewandelt.
Authentisch ist der Film in jeder Hinsicht: überwältigend
die schauspielerischen Leistungen der fast immer aus
nächster Nähe aufgenommenen Protagonisten; treffsicher die
Milieuschilderungen der Kamera ohne daß sie aber in
die Wehleidigkeit oder Verulkung des 'Ostens' abrutscht, die jetzt so
en vogue ist (und selbst engagierten Filmen wie
Good Bye Lenin zum Schaden gereicht); überraschend die
durchgehende Geräuschkulisse aus Alltagslärm; wunderbar
passend die Musik der 17 Hippies.
Da ist es nur folgerichtig, daß der Film auf ein plattes
Happy End im Rosenkrieg verzichtet und statt dessen vier so
ganz unterschiedliche Weisen zeigt, zum persönlichen Frieden
zurückzufinden.
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Gottes Werk und Teufels Beitrag (The Cider House Rules) | |||
Regie: Lasse Hallström 1999, Buch: John Irving | |||
Darsteller: Michael Caine, Charlize Theron, Tobey McGuire | |||
Ein in Bildern schwelgender Film über den schwierigen
Prozeß des Erwachsen-Werdens. Mag auf den ersten Blick ein wenig
klischeehaft anmuten, entpuppt sich aber als ernsthafte Auseinandersetzung mit
dem Widerspruch zwischen dem moralischen "Du sollst!" (in Gestalt jener
Regeln, die der Romanvorlage den Namen gaben) und dem, was wir
verantwortlich handeln nennen.
John Irving hat für den Film seinen breiten und überlangen, zum Teil mit Zynismus und modischer Belesenheit protzenden Roman in ein Drehbuch von erstaunlicher Stringenz verwandelt. Im Vergleich zum Buch schneidet der Film um Größenordnungen besser ab, gerade was die Herausarbeitung und letztliche Lösung des Konfliktes anbetrifft.
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Frankie & Johnny | |||
Regie: Garry Marshall, Buch: Terrence McNally | |||
Darsteller: Al Pacino, Michelle Pfeiffer | |||
Diesen Film habe ich zuerst im Original (mit norwegischen
Untertiteln!) gesehen - die synchronisierte Fassung im Fernsehen erschien mir
später ein wenig "schwatzhaft". Und die Handlung an sich ist nicht weiter
originell. Aber wie Al Pacino und Michelle Pfeiffer hier die vom Schicksal (mehr oder
weniger zu Unrecht) gebeutelten Losers spielen, ist absolut sehenswert.
Mit vorsichtigem Humor und dem aus verhaltener Lebenslust gespeisten Mut zum
Wiederaufstehen tasten sie sich aufeinander zu. Warum dies letztlich
gelingt? Weil jeder den anderen sein lassen kann, wie er ist; weil sie beide den
Respekt vor dem anderen bewahren, auch vor seinen Verletzlichkeiten und dem Ballast
aus einer früheren Zeit.
Haufenweise originelle Regie-Einfälle und zwei sehr authentische Protagonisten! Der Film hat mich zum Michelle Pfeiffer-Fan gemacht.
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Sea Of Love | |||
Regie: Harold Becker 1989, Buch: Richard Price | |||
Darsteller: Al Pacino, Ellen Barkin, John Goodman | |||
Ein großer Krimi, der konsequent die falschen Fährten
auslegt - und zugleich vor erotischer Spannung knistert. Geradlinig erzählt,
aber Harold Becker gelingt es meisterhaft, in diesen knappen Szenen und Dialogen
Menschen aus Fleisch und Blut lebendig werden zu lassen!
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Jakob der Lügner | |||
Regie: Frank Beyer (DEFA 1974), Buch: Jurek Becker | |||
Darsteller: Vlastimil Brodsky, Armin Müller-Stahl, Erwin Geschonnek | |||
Der Film markiert wie viele andere ein Grundmuster meiner
Lebenssicht: das Aufrechtbleiben in der Chancenlosigkeit, das Dennoch gegen die
eigene
Verzagtheit, die Verantwortung für den anderen, zu der man berufen wird ohne
eigentlich eine Wahl zu haben. Das Buch des Ghetto-Überlebenden Jurek Becker
ist von Frank Beyer auf atemberaubende Weise in Filmbilder umgesetzt. Alptraum
und Groteske des Ghettos wechseln ab, aber hier wird nicht dokumentiert, hier
werden die vielen verschiedenen Weisen gezeigt, mit denen Menschen versuchen, ein
solches Schicksal zu tragen, sich auch immer wieder darin einzurichten, aber
letztlich vor allem eines zu bleiben: menschlich!
Die Neuverfilmung 1999 kommt für mich in keiner Weise als Vergleich in Betracht.
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Fegefeuer der Eitelkeiten | |||
Regie: Brian De Palma, nach dem Roman von Tom Wolfe | |||
Darsteller: Tom Hanks, Melanie Griffith, Bruce Willis | |||
Ich kann schwer benennen, warum mich dieser Film einmal so
beeindruckt hat - beim Wiedersehen, also mit dem Wissen um den Ausgang des
Dramas, war
doch einiges der ehemaligen Faszination verloren. Ich glaube nicht, daß es
die 'one bad move'-Story war: Ein falscher Schritt kann deine ganze Welt auf den
Kopf stellen! Nein, Tom Hanks läßt ja - gezwungenermaßen - nicht
nur die Fassadenwelt seines Berufs und seiner Ehe hinter sich, sondern auch die
im
Grunde genauso oberflächliche Beziehung zur Geliebten. Zwar wird auch diese
Befreiung im Film vorwiegend plakativ behauptet: durch den letztlichen Sieg vor
Gericht,
aber die 'Verluste' auf dem Weg dorthin sind ja durchaus fundamentaler
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Ein ganz Normaler Held (Accidental Hero) | |||
Regie: Stephen Frears 1992 | |||
Darsteller: Dustin Hoffmann, Geena Davis, Andy Garcia | |||
Dustin Hoffmann als Versager par excellence! Aber auch
als Held wider Willen - Traum all jener Väter und Liebhaber, die zu Hause
'durchgefallen' sind. Nebenbei eine ausgesprochen anrührende Vater-Sohn-Geschichte!
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Tod eines Handlungsreisenden (Death Of A Salesman) | |||
Regie: Volker Schlöndorf 1985, nach dem Roman von Arthur Miller | |||
Darsteller: Dustin Hoffman, John Malkovich | |||
Noch ein Film, der mir aus 'grauer Vorzeit' in Erinnerung war,
also aus den Jahren um 1989, als wir zum ersten Mal einen eigenen Fernseher
besaßen, offenbar wegen der überragenden schauspielerischen
Leistung Dustin Hoffmans.
Nachdem ich endlich ein gebrauchtes Video in deutscher Synchronisation aufgetrieben habe, entdeckte ich, daß darüberhinaus auch hier das Vater-Sohn-Motiv variiert wird - diesmal aber in unversöhnlicher Tragik: Dem in seiner Lebenshoffnung betrogenen Vater gelingt es nicht, sich zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme durchzuringen und damit das Vertrauen der erwachsenen Söhne zurückzugewinnen.
Die drei ihm nahestehenden Personen (zwei Söhne und die Ehefrau) stellen sich je
unterschiedlich zum starrsinnigen Festhalten des Vaters an seiner Vision vom erfolgreichen
(und nur dadurch erfüllten!) Leben: Linda fügt sich in die ihr seit je zugewiesene
Rolle der hofierten, aber unselbständigen Ehefrau. Obwohl sie das Knirschen hinter der
heilen Fassade längst durchschaut, setzt sie auf Zeit und einige heimliche Versuche, der
drohenden Katastrophe zu wehren. Happy, der jüngere Sohn, hat den Respekt vor
Lebensleistung und Ansichten des Vaters schon lange verloren, für sich selbst
grundlegend andere Maximen gewählt; er geht nur zum Schein noch auf den Vater ein.
Der ältere Biff, auf den sich die Hoffnungen des Vaters konzentriert haben und
der sich die Enttäuschung dieser Erwartungen noch immer als persönliche Schuld
zurechnet, sucht die Lösung im gnadenlosen Aufreißen des Lügengebäudes.
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Der Pferdeflüsterer (The Horse Whisperer) | |||
Regie: Robert Redford, Buch: Nicholas Evans | |||
Darsteller: Robert Redford, Kristin Scott Thomas | |||
Ein Hohelied auf die Geduld und auf die Weite des Landes, die in
wunderschönen Bildern beschworen werden; Robert Redford in gewohnt
überlegener Manier als 'Pferdeflüsterer', aber hier auch als
bemerkenswerter Regisseur.
(Ich lasse einmal jeden Kommentar zu den Methoden und Erfolgen des Tierheilers beiseite, die zum Zeitpunkt, als der Roman erschien, weitläufig diskutiert wurden.)
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Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black) | |||
Regie: Martin Brest, Buch: Alberto Casella, Walter Ferris | |||
Darsteller: Brad Pitt, Anthony Hopkins, Claire Forlani | |||
Beachtlich, wie Anthony Hopkins hier mit dem 'Tod' feilscht, wie
er seine eigene Würde wiederentdeckt und erfolgreich gegen die Vernutzer
aller
Werte verteidigt. Daß das Melodram zeitweise nahe am Kitsch gebaut ist,
wird durch das überraschend andere Spiel von Brad Pitt und Claire Forlani
wieder wettgemacht.
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Brassed Off | |||
Regie: Mark Herman 1996 | |||
Darsteller: Pete Postlethwaite, Tara Fitzgerald | |||
Man mag Story und Idee finden wie man will - an einem ist kein
Vorbeikommen: noch nie habe ich so überzeugende Blasmusik gehört! Da
ist
kein Vergleich zu deutschen Spielmannszügen oder Kirchen-Posaunen. Und
natürlich sind's wieder die Losers, die ihr Schicksal - unsicher und
zaghaft
zwar - selbst in die Hand nehmen, die sich mit Solidarität und dem Trotz der
Entrechteten das Quentchen Glück, ohne das es nun doch nirgends geht,
geradezu 'verdienen'!
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Mephisto | |||
Regie: István Szabó 1980, Buch: István Szabó, Péter Dobai nach dem Roman von Klaus Mann | |||
Darsteller: Klaus Maria Brandauer | |||
Kann die Gratwanderung gelingen, in einem totalitären System
gleichzeitig Begünstigter und Dissident zu sein? Ist es darüberhinaus moralisch
'vertretbar' - oder wird man zum Feigling und Verräter an jenen Freunden, die diese Frage
anders entscheiden, oder an jenen, für die man Verantwortung auf sich genommen hat?
Der Film hat mich nicht nur wegen seines in der DDR hochaktuellen Themas beeindruckt, sondern auch wegen seiner Einblicke in die elegante Welt der Reichen und 'Kultivierten', die im DEFA-Kino so nicht vorkam.
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American Beauty | |||
Regie: Sam Mendes 1998, Buch: Alan Ball | |||
Darsteller: Kevin Spacey, Anette Bening, Peter Gallagher, Thora Birch, Mena Suvari, Wes Bentley | |||
Dieser Film war für mich (und viele gleichaltrige Männer!) ein Schlüssel-Erlebnis.
Ich halte ihn aber auch für ein Meisterwerk in vieler Hinsicht: Regie, Schauspieler, Kamera...
... bei Gelegenheit einmal mehr dazu ...
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Im Namen des Vaters (In The Name Of The Father) | |||
Regie: Jim Sheridan 1993, Buch: Terry George, Jim Sheridan, nach dem autobiografischen Roman von Gerry Conlon | |||
Darsteller: Pete Postlethwaite, Daniel Day-Lewis, Emma Thompson | |||
Vater-Sohn-Geschichte, die dritte. Und eine ausgesprochen bedachtsame Auseinandersetzung
mit dem Anarchismus. Packendes politisches Kino und bemerkenswerte Darsteller.
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Solaris | |||
Regie: Andrej Tarkowski 1972, Buch: Andrej Tarkowski, Friedrich Gorenstein, nach dem Roman von Stanislaw Lem | |||
Darsteller: Donatas Banionis, Natalia Bondartschuk | |||
Stanislaw Lems Ideen heben sich oft aus der Masse der
unerträglich technophilen und von einem heldischen Menschenbild
durchdrungenen Science
Fiction-Literatur heraus. Aber erst Tarkowski verwandelt den mißlungen
Kontaktversuch der irdischen Raumfahrer zu jenem rätselhaften, intelligenten
Ozean des Planeten Solaris in einen Spiegel für die Unfähigkeit des
Menschen, sich dem Anderen zu öffnen. Solange er verdrängte
Schuld
und tabuisierte Wünsche mit sich herumträgt, ist er im Wortsinne
verschlossen, eingerastet in Klischees und Rituale. Erst Reue
versöhnt
ihn mit sich selbst und macht ihn dadurch offen für den Anderen - und
für das Fremde.
Die Bildersprache des Films ist - wie immer bei Tarkowski - hochgradig symbolisch aufgeladen; in diesen oft überlang gedehnten Sequenzen ist der Film eindrücklich und emotional fordernd. Die wenigen "Action"-Szenen wirken in diesem Umfeld und für die üblichen Seherfahrungen in diesem Genre ein wenig aufgesetzt, die schauspielerischen Leistungen zum Teil sonderbar hölzern.
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Die Frau des Leuchtturmwärters (Équipier) | |||
Regie: Philippe Lioret 2005 | |||
Darsteller: Sandrine Bonnaire, Philippe Torreton, Grégori Derangère | |||
Filmkritikern, die hier allzusehr den Kitsch der Natur- und Leuchtturmidylle anprangern,
muß entgangen sein, daß der Film eine selten gewordene Tugend thematisiert, die
im französischen Original sogar titelgebend war ('Der Gefährte'): Fairness und Treue.
Daß der Betrogene sich weder am Nebenbuhler rächt noch seine Ehefrau büßen
läßt, wird in diesem Film einmal nicht als Schwäche oder Feigheit vorgeführt,
sondern als moralische Größe. Genauso bemerkenswert, daß der Auslöser von Verlangen und
Untreue, der überraschend ins Dorf gekommene Fremde, sich aus freien Stücken wieder zurückzieht,
nachdem ihm die Folgen seines Einbruchs in die altgefügte Gemeinschaft der Inselbevölkerung
deutlich werden.
Geschickt ist der Film darin, wie er diese Zusammenhänge zwischen Rahmenhandlung und Rückblende ganz behutsam entfaltet. Schade, daß auf einige Mätzchen aus dem Action-Kino nicht verzichtet wurde. 2011 konnte ich mir den Wunsch erfüllen und Ouessant, die westlichste Insel Frankreichs, besuchen.
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Blutige Erdbeeren (The Strawberry Statement) | |||
Regie: Stuart Hagmann 1970, Buch: Israel Horowitz | |||
Darsteller: Bruce Davison, Kim Darby, James Coco | |||
DER Kultfilm meiner Jugend (allein schon wegen der Musik!). Der
anti-militaristische Hintergrund machte es möglich, daß der Film
auch in den DDR-Kinos lief - ich habe ihn wohl an die sechs Mal gesehen.
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Happy Birthday, Türke | |||
Regie: Doris Dörrie, Buch: Jakob Ariouni | |||
Darsteller: Hansa Czypionka, Özay, Meret Becker | |||
Gehört zu den Filmen, die ich gern einmal wiedersehen würde, vielleicht
wegen der oft überraschenden Wendungen der Handlung oder wegen der überzeugenden
Schauspieler (bemerkenswerte Nebenrolle: die blutjunge Meret Becker)...
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Und täglich grüsst das Murmeltier | |||
Regie: Harold Ramis | |||
Darsteller: Bill Murray, Andie McDowell | |||
Was braucht es, die Zuneigung einer Frau zu gewinnen? Der frustrierte und
überhebliche Lokalreporter hat alle Zeit der Welt, das herauszufinden. Die
oft strapazierte und selten fehlerfrei umgesetzte Idee der Zeitschleife wird hier
zu einem erstaunlichen Exkurs in Sachen Selbstfindung; der Film wirkt erst im
Nachhinein und gewinnt bei jedem Wiedersehen!
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Verhängnis (Damage) | |||
Regie: Louis Malle, Buch: Josephine Hart | |||
Darsteller: Jeremy Irons, Juliette Binoche | |||
Diesen Film habe ich vor vielen Jahren gesehen, er ist mir wegen
der Unauflösbarkeit der erotischen Verstrickung - und natürlich wegen
der jungen Juliette Binoche - in Erinnerung geblieben.
Beim kürzlichen Wieder-Sehen mutete die augenblickliche sexuelle (und ausschließlich sexuelle) Verfallenheit der beiden doch ein wenig unvermittelt an ...
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Fräulein Smillas Gespür für Schnee | |||
Regie: Bille August, Buch: Peter Hoeg | |||
Darsteller: Julia Ormond, Gabriel Byrne | |||
Eine richtig groß anfangende Geschichte, die schnell
spannend wird, aber leider ein zunehmend plattes und alle Klischees
bemühendes Ende
nimmt. Souverän einzig Julia Ormond, in deren unendlich traurige Blicke man
sich wieder und wieder versenken möchte.
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Sommersby | |||
Regie: Jon Amiel 1993, Buch: Nicholas Meyer, Sarah Kernochan | |||
Darsteller: Richard Gere, Jodie Foster | |||
Jodie Foster und Richard Gere spielen mit unglaublicher
Intensität. Kann die Liebe einen Betrug rechtfertigen? Nein - der Betrug
muß
letztlich gesühnt werden! Aber doch Ja: Zwei Menschen sind von Grund auf
verändert!
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© by , 03-jan-03,
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